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Der Deutsche Harmonika-Verband trauert um Ehrenpräsident Ernst Pfister

Ernst Pfister war von 1988 bis 2007 Präsident des Deutschen Harmonika-Verbands (DHV) und führte diesen erfolgreich durch eine herausfordernde Zeit. Am 4. September verstarb der Ehrenpräsident des DHV und Träger zahlreicher Auszeichnungen im Alter von 75 Jahren überraschend.

Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten lenkte Ernst Pfister die Geschicke des Deutschen Harmonika-Verbands sehr erfolgreich. Stets an seiner Seite war der geschäftsführende Vizepräsident und Ehrenpräsi­dent des DHV, Arnold Kutzli, welcher im September 2021 verstarb. Als der frühere Wirtschaftsminister Baden-Württembergs 1988 das Amt des Präsidenten des Deutschen Harmonika-Verbands antrat, galt es existenzielle Fragen für den Verband und das Hohner-Konservatorium zu lösen. Die schwierige Situation konnte er damals zum Guten wenden und wichtige Wegweiser für den Verband einschlagen.

Ernst Pfister war stets großer Unterstützer der Harmonika- und der Amateurmusik. Seine Leidenschaft für das Akkordeon entwickelte er im Akkordeonorchester und seither fließe, so bezeugte Ernst Pfister bei einem Interview zum 90. Jubiläum des Deutschen Harmonika-Verbands im Sommer 2021, »jede Menge Harmonika-Blut« durch seine Adern. Während seiner Zeit als aktiver Politiker setzte er sich für eine grö­ßere Anerkennung der Amateurmusik ein. Auch nachdem er 2007 sein Amt als DHV-Präsident nieder­legte, trug er stets die Mundharmonika mit sich. Seine musikalische Wanderung im Jahr 2008 bleibt unver­ges­sen. Anlässlich einer verlorenen Wette um die Werksirene der Firma Hohner, die sogenannte »Hohner-Kuh«, wanderte Ernst Pfister unter dem Motto »Mein Weg ist die Musik« von Trossingen nach Stuttgart und musizierte mit Schulklassen, regionalen Orchestern sowie bekannten Künstlerinnen und Künstlern. Begleitet wurde er von zahlreichen Mitwandernden. Gemeinsam mit Jérôme Richard musizierte er auf sei­nem Weg mit hunderten Gästen und brachte ihnen das Mundharmonikaspiel bei.

Am 28. April konnte Ernst Pfister noch seinen 75. Geburtstag feiern und spielte im Juni anlässlich des 50. Jubiläums der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen im Duo mit Ernst Burg­bacher, Staatsekretär a.D. und Ehrenmitglied des Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V., auf der kleinsten Mundharmonika der Welt. Zum 90. Jubiläum des DHV brachte er seine Leidenschaft und die Be­weggründe wohl aller Musizierenden mit folgenden Worten auf den Punkt: »Musik ist immer ein Lebens­elixier!«.

Mit großer Bestürzung hat der Deutsche Harmonika-Verband nun die Nachricht vom Tode seines Ehrenprä­sidenten Ernst Pfister aufgenommen. Tief betroffen zeigt sich DHV-Präsident Jochen Haußmann MdL: »Die Harmonikamusik trauert um den Ehrenpräsidenten des Deutschen Harmonika-Verbands. Fast zwei Jahr­zehnte lang war Ernst Pfister ein herausragender Präsident unseres Verbandes. Untrennbar verbunden mit ihm ist das renommierte internationale World Music Festival in Innsbruck. Gemeinsam mit dem langjähri­gen geschäftsführenden Vizepräsidenten Arnold Kutzli sorgte er für eine großartige Entwicklung unseres Verbandes. Als Beispiele seien hier die Förderung frühkindlicher musikalischer Aktivitäten und der Koope­rationen Schule und Verein als auch der Deutsche Akkordeon-Musik-Preis genannt, ein Wettbewerb für Kinder und Jugendliche. Der Deutsche Harmonika-Verband hat dem ehemaligen Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg sehr viel zu verdanken. Er war bis zuletzt ein wichtiger Rat- und Impulsgeber für unseren Verband. Wir verlieren mit Ernst Pfister einen wich­tigen Fürsprecher der Akkordeonmusik. Im Namen unseres Verbandes spreche ich seiner Frau Doris und seiner Familie mein tiefes Mitgefühl aus.«

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