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Die Osterarbeitswoche des DHV: Auch als digitales Kurzformat ein Erfolg

In der Woche vor Ostern findet traditionell die Osterarbeitswoche des Deutschen Harmonika-Verband statt. Am Sonntag beginnt die Veranstaltung normalerweise nachmittags mit den Lehrgängen in der Bundesakademie Trossingen – und am Abend gibt es das erste Konzert. Schon zum zweiten Mal musste wegen der Pandemie nun das gemeinsame Musizieren, das Lernen und Üben, der Austausch von Akkordeonbegeisterten ausfallen. Jetzt, im Jubiläumsjahr, wollte man jedoch eine Alternative bieten und organisierte am 28. März vier Workshops und einen digitalen Austausch zur Situation.

Die Begrüßung übernahm Vizepräsident Manfred Kappler. Geschäftsführer Johannes Wollasch informierte über den Ablauf und Mateusz Phouthavong unterstützte bei der Organisation der Veranstaltung über Zoom. Als Dozent*innen konnten Silke D’Inka mit einem Vortrag „Was ist beim Dirigieren wichtig?“, Michael Rettig mit einer Präsentation der Steirischen Harmonika, Hans-Günther Kölz und Wolfgang Ruß mit der Vorstellung von Neuerscheinungen für Akkordeonorchester aus ihrer Feder gewonnen werden.

Nach dem Workshops trafen sich die Teilnehmenden zum Austausch über die aktuelle Situation. DHV-Präsident Jochen Haußmann grüßte die Mitwirkenden und moderierte die Impulsbeiträge der Dozentinnen und Dozenten zur Bewältigung der Pandemie.
Silke D’Inka berichtete über die Situation vor einem Jahr, als alles abgesagt wurde, als die meisten Schüler und Schülerinnen über Digital-Unterricht doch weitermachten, über tolle Corona-Orchesterprojekte #gemEINSAMmusizieren und über ein Sommer-Open-Air mit viel Publikum und motivierenden Reaktionen. Hans-Günther Kölz entdeckte nach einer Schockstarre neue Freiräume, beobachtete den Online-Unterricht seiner Frau, der ihn zu neuen Kompositionen für Schülerinnen und Schüler inspirierte, entdeckte die Möglichkeit, z.B. Musikbearbeitung am Konservatorium effektiver online zu unterrichten, berichtete von Vereinsmitgliedern, die mit großem Engagement Tonmischung, Videoschnitt etc. bei Corona-Orchesterprojekten übernahmen, und empfindet immer noch Glück und Motivation von einem Konzert mit dem Orchester Hohnerklang. Michael Rettig äußerte sich dankbar, dass im privaten Umfeld keiner ernsthaft erkrankt war; nach einem Motivationsloch 2020 folgte Arbeitswut 2021, die Bilanz der Corona-Zeit ist bisher ein Konzert im Seniorenzentrum, zwei Livestream-Konzerte und eine Open-Air-Lesung; er hofft, dass im Übergang auf ein normales Leben die Kultur an Stellenwert gewinnt. Wolfgang Ruß unterschrieb alle Äußerungen der Vorredner*innen, er hatte das Glück, im Juli 2020 nach 20 Jahren als Schulleiter in Rente gegangen zu sein. Es ist traurig, dass man in dieser Zeit einige Aktive verliert, so dass wieder Aufbauarbeit erforderlich wird. Für ihn sind alle Workshops ausgefallen, auch in der Jazz-Szene.

DHV-Vizepräsident Manfred Kappler brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der Akkordeon-Musik-Preis Anfang Juni wie geplant mit zwei Konzerten stattfinden könne und  wünschte allen viel Kraft für den Neustart. Jochen Haußmann schloss die digitale Veranstaltung mit den Worten „Wir bleiben optimistisch – auf ein Wiedersehen in Präsenz.“

Anita Brandtstäter

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