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Delegiertenversammlung des Deutschen Harmonika-Verbands

Jochen Haußmann MdL zum Ehrenpräsidenten ernannt – Delegierte wählen Niko Reith MdL zum Nachfolger

 

Trossingen – Rund 40 Delegierte aus den Landes- und Bezirksverbänden sowie das Präsidium des Deut­schen Harmonika-Verbands (DHV) trafen sich am vergangenen Samstag zur Delegiertenversammlung. Im Mittelpunkt standen die turnusgemäßen Wahlen: Nach zwölf Jahren an der Spitze trat Präsident Jochen Haußmann MdL nicht erneut an. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten Niko Reith MdL.

Die Versammlung war geprägt von einem offenen Austausch, intensiver Themenerarbeitung und wichtigen Weichenstellungen für die kommenden Jahre. Eingangs richteten Rachel Büche, kommissarische Direktorin der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung, Lorenz Overbeck, Geschäftsführer des Bundesmusik­verbands Chor & Orchester, sowie Eric Dann, Geschäftsführer des Hohner-Konservatoriums Trossingen, Gruß­worte an die Teilnehmenden und stellten dabei jeweils die Arbeit ihrer Institutionen vor.

Besonderes Gewicht erhielt die Verabschiedung von Präsident Jochen Haußmann MdL. Nach zwölf Jahren an der Spitze des DHV stellte er sich nicht erneut zur Wahl. Das Präsidium würdigte seine Arbeit in besonderer Weise. Mit seiner kooperativen und freundlichen Art habe er den Verband modern geprägt, das Präsidium neu aufgestellt und die Strukturen für die Zukunft ausgerichtet. Als sichtbares Zeichen des Dankes und der Wert­schätzung wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt. Zudem verlieh ihm der Verband mit der Ehrenmedaille in Gold mit Brillant die höchste Auszeichnung, die der DHV zu vergeben hat. Damit wurden seine Weitsicht, sein unermüdlicher Einsatz und seine Vorbildfunktion für die Harmonikamusik gewürdigt. Jochen Haußmann bedankte sich für die Auszeichnung und die gemeinsame Zeit: »Es war eine tolle und ereignisreiche Zeit beim DHV. Mir hat die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und Engagierten des Verbandes enorme Freude bereitet. Das vielfältige Engagement für die Harmonikamusik in unserem Verband ist imponierend, dafür war und bin ich sehr dankbar.«

Neben Haußmann traten weitere langjährige Mitglieder des Präsidiums nicht mehr an. Schatzmeisterin Heike Staufenberger beendete nach 24 Jahren ihre Tätigkeit, in denen sie mit großer Sorgfalt, Verantwortungsbe­wusstsein und unermüdlichem Einsatz entscheidend zur Stabilität des Verbandes beitrug. Ebenfalls verab­schiedet wurden Bundesjugendleiterin Susanne App, Präsidiumsmitglied Dietmar Fink sowie Johannes Baumann, der viele Jahre als Sprecher der Landesdirigierenden wirkte. Baumann war bereits am Vorabend in der Präsidiumssitzung mit der Rudolf-Würthner-Medaille, der höchsten musikalischen Auszeichnung des DHV, geehrt worden. Sein jahrzehntelanges Engagement als Landesdirigent, Juror, Dozent und Mitglied im Fachbeirat Musik wurde mit großem Dank gewürdigt.

Zum neuen Präsidenten wählten die Delegierten Niko Reith MdL. Der 56-Jährige ist Mitglied des 17. Landtags von Baden-Württemberg für den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen und bringt umfangreiche politische und kommunale Erfahrung mit. Neben seiner parlamentarischen Arbeit ist er unter anderem Oberbürgermeis­ter-Stellvertreter in Donaueschingen. Beruflich ist Reith seit vielen Jahren als unabhängiger Versicherungs­makler tätig. Er engagiert sich zudem vielfältig ehrenamtlich, etwa als Stiftungsrat der Bürgerstiftung Donaue­schingen, als Mitglied im Lions Club oder als Botschafter für ein Kinderhospiz. Seine enge Verbindung zur Musik zeigt sich nicht zuletzt durch sein Mitwirken im Kuratorium der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen und seine Mitgliedschaft bei den Musikfreunden Donaueschingen, die gemein­sam mit dem SWR die international bekannten Donaueschinger Musiktage veranstalten. In seiner Ansprache nach der Wahl erklärte Reith: »Ich freue mich sehr über das Vertrauen der Delegierten und die Wahl zum Präsidenten des DHV. Das Ehrenamt und das gemeinschaftliche Musizieren sind für mich Herzensanliegen. Gemeinsam mit dem Präsidium und allen Mitgliedern möchte ich die Zukunft gestalten und die Rahmenbedin­gungen für unsere Vereine und Orchester positiv beeinflussen.«

Neben Niko Reith wurden Melanie Karl zur neuen Schatzmeisterin, Philipp Höning zum Bundesjugendleiter sowie Carla Scheithe als Präsidiumsmitglied gewählt. Neu in das Gremium rückten außerdem Erwin Schuster als Sprecher der Landesdirigierenden sowie Uta Borho als Sprecherin der Bezirksdirigierenden. Alle übrigen Präsidiumsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Damit ist das neue Präsidium breit aufgestellt und startklar für die kommenden Jahre.

Die Berichte aus Präsidium und Geschäftsstelle boten einen Einblick in die vielseitige Arbeit des DHV. Besonders hervorgehoben wurden der Akkordeon Musik Preis 2024 sowie das World Music Festival 2025 in Innsbruck, die beide sehr erfolgreich verliefen. Ebenso wurden das aktuelle Bildungsprogramm und die Arbeit der Zukunfts-AGs als inhaltliche Fortführung des DHV-Kongresses 2023 vorgestellt. Darüber hinaus wurde auf das Verbands-Schutzkonzept mit begleitender Handreichung für Vereine eingegangen, welches sich derzeit in der Erarbeitung befindet. Mit der digitalen Neuausrichtung der Verbandszeitschrift »Harmonika Internatio­nal«, die seit Jahresbeginn in ein gemeinsames Redaktionsnetzwerk mehrerer Amateurmusikverbände einge­bunden ist, stärkt der Verband zudem die mediale Präsenz seiner Themen. Darüber hinaus ist der DHV in zahl­reichen Gremien seiner Dachverbände aktiv und bringt dort die Interessen der Harmonikamusik ein.

Ein eindrückliches Erlebnis bot der Demenz-Simulator aus dem BMCO-Projekt »Länger fit durch Musik!«, der während der Versammlung erprobt werden konnte. An 13 Stationen erlebten die Teilnehmenden den Tages­ablauf einer älteren Dame mit Demenz. Neben Irritation und Frust stand vor allem ein wachsendes Verständ­nis für die Betroffenen im Mittelpunkt. Auch Jochen Haußmann zeigte sich beeindruckt, hatte er doch selbst mehrere Jahre eine Angehörige mit Demenz begleitet. Er betonte, wie wichtig Geduld und Respekt im Umgang mit Menschen mit Demenz auch im Kontext der Vereins- und Orchesterarbeit seien: »Letztlich geht es nicht immer um musikalische Leistung, sondern um die bereichernden Momente, die Musik schenken kann.«

Mit Blick auf die Zukunft steht das kommende Jahr für den DHV ganz im Zeichen des Akkordeons, das 2026 als »Instrument des Jahres« bundesweit gewürdigt wird. Ein Höhepunkt wird das BundesJugendAkkordeonFesti­val in Berlin sein, das vom 14. bis 17. Mai 2026 über Christi Himmelfahrt stattfindet. Vereine können ab sofort ihr Interesse anmelden.

 

Pressemitteilung als Download!

Die nächste Delegiertenversammlung findet am 25. September 2027 in Trossingen statt.

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